Die Zahl der Einbrüche geht zwar zurück, doch immer noch machen es viele Eigenheim-Besitzer Langfingern einfach, bei ihnen einzudringen. Was ist der beste Einbruchschutz?
Die Täter kamen am Nachmittag als Peter T. (73) und Annegret T. (72) mit Freunden auf einer Radtour waren. Unbemerkt hebelten die Einbrecher die Terrassentür auf der Rückseite des Einfamilienhauses aus und durchsuchten alle Räume. Ihre Beute: Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren tausend Euro, dazu kamen mehrere hundert Euro Sachschaden.
Noch sitzt der Schock nach der Tat tief bei den beiden Senioren. Dabei ist es weniger der materielle Verlust, der ihnen schlaflose Nächte bereitet, sondern die Verletzung ihrer Privatsphäre: Peter und Annegret T. fühlen sich zu Hause nicht mehr sicher. Deshalb wollen die beiden jetzt handeln und informieren sich über geeignete Schutzmaßnahmen.
Eigenheim schützen: Wie kann man Einbrecher abschrecken?
Auf „Keinbruch“ stellen Polizei und Wirtschaft online einfache Verhaltensregeln vor, die bereits helfen, Einbrüche zu verhindern. Dazu zählt etwa, die Eingangstür tagsüber immer geschlossen zu halten und das Verschließen von Fenstern, Balkon- und Terrassentüren schon bei kurzer Abwesenheit. Auch Kellertüren, die von außen zugänglich sind, sollten immer verschlossen sein. Die Wohnungs- oder Haustür sollte bei Abwesenheit immer zweifach abgeschlossen und der Haustürschlüssel niemals draußen deponiert werden, denn das macht es Einbrechern besonders einfach, weil sie jedes noch so ausgeklügelte Versteck finden. Leitern, die draußen liegen, nutzen die Langfinger gerne als Steighilfe. Und schließlich kann der gute Kontakt zu Nachbarn Einbrecher abschrecken, denn durch deren Aufmerksamkeit sinkt die Chance der Täter, unbemerkt einzudringen.
Keine „Einladung“ auf Social Media
Bei längerer Abwesenheit, etwa während des Urlaubs, signalisieren tagsüber heruntergelassene Rollläden, dass niemand zu Hause ist. Facebook & Co. sind eine Einladung für Langfinger, die herausfinden wollen, wann ein Haus oder eine Wohnung längere Zeit unbewohnt ist. Deshalb den eigenen Urlaub niemals auf Social-Media-Plattformen ankündigen oder während der Ferien schöne Fotos vom Urlaubsort posten. Damit auch während der Abwesenheit ein bewohnter Eindruck entsteht, sollten Nachbarn zudem den Briefkasten regelmäßig leeren.
Wie schütze ich mein Haus vor Einbruch?
Um es Einbrechern schwer zu machen, sollten Senioren zudem in die passende Sicherheitstechnik investieren. An oberster Stelle stehen dabei mechanische Sicherungen. So rät die Polizei etwa bei Umbauten zu einbruchhemmenden Eingangs- und Kellertüren, die einer DIN-Norm entsprechen und mindestens Widerstandsklasse 2 haben sollten. Wer keine neue Tür einbauen will, kann bestehende Türen vom Fachmann auch nachrüsten lassen. Hier ist es wichtig, dass Türblatt, -rahmen, -bänder, -schlösser, Beschläge, Schließbleche und Zusatzsicherungen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden.
Fenster, Balkon- und Terrassentüren sollten ebenfalls mindestens Widerstandsklasse 2 entsprechen. Auch hier ist eine Nachrüstung mit speziellen Fensterbeschlägen, abschließbaren Fenstergriffen oder Gittern für Erdgeschoss und Kellerfenster möglich. Einbruchhemmende Rollläden bieten nachts einen zusätzlichen Schutz. Die Kriminal-Polizeilichen Beratungsstellen bieten vor Ort und online Informationen zu den Herstellern der Sicherheitstechnik an
Kosten für mehr Sicherheit: Fördergelder beantragen
Gut zu wissen: Senioren, die ihr Eigenheim umbauen, können bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nicht nur eine Förderung für barrierefreies Wohnen beantragen, sondern auch einen Zuschuss für besseren Einbruchschutz. Wichtig ist aber, dass zuerst der Antrag gestellt wird und die Fachunternehmen erst nach der Bewilligung mit der Ausführung beauftragt werden.
Sicherheit im Eigenheim durch Smart Home?
Immer häufiger werden auch Smart-Home-Systeme für den Schutz des Eigenheims genutzt, die per Smartphone-App gesteuert werden. Intelligente Türsprechanlagen zeigen, wer draußen geklingelt hat. Smarte Bewegungsmelder beleuchten dunkle Ecken rund ums Haus und intelligente Steuerungen für Rollläden und Licht simulieren die Anwesenheit der Bewohner. Die Polizei rät, für den notwendigen Schutz des Smart Homes zu sorgen, etwa durch regelmäßige Software-Updates und einem separaten WLAN für die Geräte, um das Risiko einer Sabotage von außen zu vermindern.
Einbruchschutz: Wie sinnvoll ist eine Alarmanlage?
Neben mechanischen Sicherungen bietet eine smarte Alarmanlage einen Abschreckungseffekt für Langfinger. Wird eine Tür oder ein Fenster aufgebrochen, löst die Basisstation Alarm aus und sendet meist eine Push-Benachrichtigung aufs Smartphone. Wurden zusätzlich Kameras installiert, gibt es möglicherweise auch ein Beweisvideo oder der Besitzer kann von unterwegs nach dem Rechten schauen. Da sich auf dem Markt inzwischen zahlreiche Anbieter tummeln, sollte zunächst festgelegt werden, was die Alarmanlage leisten soll und was sie kosten darf.
Sicherheit im Eigenheim: Immobilienrente für den Umbau nutzen
Die Investitionen in mehr Sicherheit fürs Eigenheim können die Geldbeutel von Senioren arg strapazieren. Wer im Alter keinen Kredit mehr aufnehmen will, kann dafür die Immobilienrente nutzen. Bei dieser Variante verkaufen Senioren ab 70 Jahren ihre Immobilie an die Deutsche Leibrenten Grundbesitz AG. Das Frankfurter Unternehmen garantiert ihnen ein lebenslanges Wohnrecht und eine Immobilienrente. Beide werden im Grundbuch verankert. Die Kunden profitieren dabei von flexiblen Vertragskonditionen und wählen zwischen Renten, Einmalzahlungen oder einer Kombination aus beidem. So haben sie die Möglichkeit, mit einer Einmalzahlung die Wohnung umzubauen und sich durch monatliche Zahlungen weitere Wünsche zu erfüllen. Sie haben zudem das nötige Geld, um etwa Pflegeleistungen in Anspruch zu nehmen. Nachdem die Immobilie barrierefrei umgebaut wurde, können sie das Geld aber auch verwenden, um die Sicherheit zu erhöhen und es Einbrechern so schwer wie möglich zu machen, bei ihnen einzusteigen.