Selbstbestimmt leben und sich offene Wünsche erfüllen – davon träumen viele Senioren und Seniorinnen. Oft reicht im Alltag die gesetzliche Rente dafür nicht aus. So berechnen ältere Menschen ihren finanziellen Bedarf im Ruhestand.
Ältere Menschen sind heute länger fit und führen ein selbstbestimmtes Leben. Das wird möglich durch
- den medizinischen Fortschritt,
- bessere hygienische Bedingungen,
- Arbeitsschutz,
- ein höheres Bildungsniveau,
- mehr Sport,
- gesündere Ernährung und
- ein flächendeckendes Fürsorgesystem.
Wer heute in den Ruhestand geht, biegt deshalb nicht auf die Zielgerade des Lebens ein. Rentner und Rentnerinnen haben in der Regel noch 15 bis 20 Jahre vor sich und können bis ins hohe Alter aktiv am Alltag teilnehmen.
Trotz des Wissens um die zahlreichen Verbesserungen schätzen viele ältere Menschen ihre Lebenserwartung falsch ein. Sie orientieren sich bei den Schätzungen am Alter ihrer Großeltern oder Eltern und setzen so ihre eigene Lebenserwartung zu niedrig an. Auch das ist ein Grund, warum es im Alter zu Versorgungsengpässen kommen kann und der Lebensstandard darunter leidet.
In diesem Ratgeber erfahren Sie,
- warum die gesetzliche Rente nicht für ein langes Leben ausreicht,
- was die sogenannte Rentenlücke ist und wie sie berechnet wird,
- welche Rolle die Betriebsrente und andere Möglichkeiten der Altersvorsorge spielen,
- wie die Altersvorsorge mit der eigenen Immobilie gelingt.
Die gesetzliche Rente - ein Standbein der Altersvorsorge
Viele Berufstätige zahlen oft 35 Jahre und länger in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Dennoch gerät das System der Rentenversicherung an seine Grenzen, weil es in Deutschland immer weniger Geburten gibt und die Bevölkerung immer älter wird. Nicht selten wird spekuliert, dass die gesetzliche Rente nicht mehr sicher ist.
Keine Sorge, auch künftig wird die gesetzliche Rente weiterhin ein Standbein der Altersvorsorge sein, aber im Verhältnis zu früheren Generationen wird das Rentenniveau weiter absinken. Derzeit beträgt das Renteneinkommen nach 45 Beitragsjahren rund 67 Prozent des letzten Nettolohns, bei 35 Jahren sind es 54 Prozent.
In ihren jährlichen Rentenbescheiden informiert die Deutsche Rentenversicherung über die zu erwartende monatliche Rente. Das ist ein erster Anhaltspunkt für alle Versicherten, um auszurechnen, welchen Lebensstandard sie sich im Ruhestand leisten können.
Was ist eigentlich die Rentenlücke?
Wie viel Geld Senioren und Seniorinnen im Ruhestand tatsächlich benötigen, hängt davon ab, was sie sich noch gönnen wollen. Viele Kosten sinken oder fallen sogar ganz weg. Zum Beispiel müssen sie kein Geld mehr für den Arbeitsweg ausgeben, andere können mietfrei in der eigenen Immobilie wohnen.
Finanzberater empfehlen als Untergrenze, dass das finanzielle Budget im Ruhestand bei 80 Prozent des letzten Nettoeinkommens liegen sollte. Das Finanzportal „Finanztip“ schlägt noch eine andere Methode vor, um den finanziellen Bedarf im Ruhestand zu bestimmen. Die Experten empfehlen, zwei oder drei Monate lang ein Haushaltsbuch zu führen. Dort werden alle Ausgaben zum Beispiel für Strom, Lebensmittel und Freizeitaktivitäten aufgelistet. Zusätzlich wird geraten, auch noch einen Betrag für Medikamente sowie große und kleine Wünsche einzurechnen. Die Summe entspricht dann der „Wunschrente“.
Die Differenz zwischen tatsächlicher Rente und Wunschrente wird als Renten- oder Versorgungslücke bezeichnet, also: Rente – Wunschrente = Rentenlücke.
Mit einem Rentenlücken-Rechner im Internet können Sie ganz einfach berechnen, wie hoch die Differenz ist.
Das müssen Sie bei der Berechnung der Rentenlücke berücksichtigen
Viele Berufstätige verlassen sich nicht nur auf das Geld aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Sie haben weitere Vorsorge getroffen, zum Beispiel mit
- einer Lebensversicherung,
- einer Betriebsrente,
- einem Aktienpaket oder
- einem Riester-Vertrag.
Diese Beträge können die Größe der Rentenlücke verringern und das finanzielle Budget im Ruhestand erhöhen.
Auch Rentner müssen Steuern zahlen
Überschreiten die monatlichen Einnahmen den sogenannten Grundfreibetrag (10.347 Euro pro Jahr, Stand 2022), müssen Rentner und Rentnerinnen Steuern zahlen. Und auch im Ruhestand werden weiterhin Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung fällig.
Inflation & Rente: Wenn das Geld weniger wert ist
Zudem verringert die Inflation die Kaufkraft des Geldes. Die durchschnittliche Preissteigerung lag viele Jahre bei 1,6 Prozent. Durch den Krieg in der Ukraine und die stark gestiegenen Preise für Lebensmittel und Energie ist die Inflation mit 7,6 Prozent zurzeit so hoch, wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Von der stattlichen Rentenerhöhung in 2022 (5,35 Prozent im Westen, 6,12 Prozent im Osten) bleibt deshalb für Seniorinnen und Senioren unterm Strich derzeit nicht viel übrig.
Rentenlücke schließen: Ihre Möglichkeiten
Finanzexperten raten dazu spätestens mit 50 Jahren die Rentenlücke zu ermitteln, um das fehlende Kapital anzusparen. Doch nicht alle Menschen haben im Laufe ihres Erwerbslebens die Möglichkeit, genügend Geld auf die hohe Kante zu legen, um ein langes Leben zu finanzieren. Häufig ist die eigene Immobilie die einzige Altersvorsorge, weil sie mietfreies Wohnen garantiert. So geht es auch vielen Senioren und Seniorinnen, die bereits im Ruhestand sind. In dieser vertrauten Umgebung wollen sie den Lebensabend genießen und würden sich dafür notfalls sogar im Alltag einschränken.
Die Immobilienrente hilft, den finanziellen Spielraum zu erweitern
In den vergangenen Jahren hat sich mit der Immobilienverrentung eine neue Form der Altersfinanzierung in Deutschland etabliert. Eine Immobilienrente hilft Senioren und Seniorinnen, den finanziellen Handlungsspielraum zu erweitern.
Die Deutsche Leibrenten kauft Häuser und Eigentumswohnungen von Menschen ab 70 Jahren. Die Kunden und Kundinnen erhalten ein lebenslanges Wohnrecht und können so lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, wie sie es wünschen. Zusätzlich erhalten sie eine Immobilienrente. Sie können wählen, ob das Geld als Einmalzahlung, als Zeitrente mit bis zu 15 Jahren Laufzeit oder als Kombination aus beidem ausgezahlt wird. Wohnrecht und Leibrente werden zu ihrer Sicherheit im Grundbuch eingetragen. Zudem übernimmt der neue Eigentümer die Instandhaltung der Immobilie. Das entlastet Rentner und Rentnerinnen von zusätzlichen Kosten, die eine in die Jahre gekommene Immobilie verursacht.