Schadstoffe in älteren Häusern: So wichtig ist Wohngesundheit für Senioren!

Die allermeiste Zeit unseres Lebens verbringen wir in geschlossenen Räumen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass die Luft dort gesund ist, damit wir uns wohlfühlen. Das trifft besonders auf das eigene Zuhause zu. Wer an die eigenen vier Wände denkt, hat meist Kosten, Komfort und Energiesparen im Blick, selten dagegen die Wohngesundheit.

Tatsächlich steigt die Zahl der Menschen mit unerklärbaren Krankheitssymptomen und gesundheitlichen Beschwerden. Experten warnen deshalb:

  • Die mit Schadstoffen belastete Luft in Räumen ist ein Grund für die Zunahme von Allergien. Bis zu 32 Millionen Menschen in Deutschland sind allergisch vorbelastet, schätzt das Umweltbundesamt.
  • Einfluss auf das Raumklima haben zum Beispiel die in Innenräumen verwendeten Farben, Lacke, Kleber, Kleister und Silikone. Sie können Schadstoffe enthalten.
  • Möbel, in denen Spanplatten verbaut wurden, können Formaldehyd enthalten.
  • Aber auch in Fertighäusern aus den 70er Jahren finden sich häufig Wohngifte wie Formaldehyd, Holzschutzmittel und Asbest.
  • In schlecht gelüfteten Räumen droht Gefahr durch Schimmel, der durch Atmen, Wäschewaschen oder Duschen entsteht.
  • Kohlendioxid (CO2), das beim Atmen ausströmt oder beim Abbrennen von Kerzen entsteht, schadet der Wohngesundheit, wenn die Konzentration in der Raumluft zu hoch ist. Die Folge sind Kopfschmerzen, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen.

Gesund zu leben, bedeutet deshalb auch, für eine gute Raumlufthygiene im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung zu sorgen.

Ist Wohngesundheit nur ein Trend?

Kennen Sie den „chemischen“ Geruch beim Besuch im Baumarkt, Teppichhandel oder auch in Einrichtungshäusern? Er ist nicht angenehm und weckt ein Bewusstsein dafür, dass beim Bauen, Renovieren und Einrichten durch belastete Produkte Schadstoffe in die Raumluft gelangen können. Andere schädliche Substanzen, etwa Weichmacher, sind geruchlos, wieder andere riechen wir erst, wenn sie unsere Gesundheit bereits belasten.

Wer sich mit Wohngesundheit beschäftigt, achtet darauf, ein Haus oder eine Wohnung so zu gestalten, dass das Wohlbefinden der Bewohner nicht negativ beeinträchtigt und im besten Fall sogar verbessert wird.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass nicht nur ältere Häuser von schlechter Raumluft betroffen sein können, sondern auch Neubauten. Denn durch die immer bessere Dämmung findet ein geringerer Luftaustausch zwischen drinnen und draußen statt. Das hat zur Folge, dass Schadstoffe, Feuchtigkeit und Kohlendioxid länger in der Raumluft bleiben.

Wohngesundheit ist deshalb kein Trend, sondern soll dafür sorgen, dass unser Körper geschützt wird, indem wir

  • zu Hause Luft atmen, die möglichst frei von Schadstoffen ist,
  • eine gute Dämmung von Haus oder Wohnung haben, die vor Lärm schützt,
  • durch gute Hygiene vor Krankheiten bewahrt werden,
  • die Räume angemessen ausleuchten, und
  • Trinkwasser zu uns nehmen, das rein ist.

Wie verbreiten sich Schadstoffe?

Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir um die Bedeutung von Aerosolen für die Raumluft. Auch Stoffe, die für eine belastete Raumluft sorgen, verbreiten sich über die winzigen Partikel, die wir beim Atmen ausstoßen. Andere haften auf Oberflächen, die wir berühren. Oder sie dünsten aus, aus Möbeln, Teppichen und Wandbelägen. Feinstaub in der Luft kann dafür sorgen, dass Menschen unter Beschwerden leiden, ebenso Reinigungsmittel.

Wohngesundheit: Für gute Lufthygiene sorgen

Neben der Bauweise eines Hauses oder einer Wohnung ist die Lüftung entscheidend für eine gute Raumluft und das Wohlbefinden. Experten empfehlen, täglich drei- bis viermal zu lüften. Das mindert die Schadstoffe in der Luft und das Risiko für Schimmel. Stoßlüften ist dabei zu jeder Jahreszeit die beste Lösung. Werden dabei zwei gegenüberliegende Fenster geöffnet, wird die gebrauchte Raumluft schneller vollständig ausgetauscht.

Je kälter es draußen wird, desto kürzer muss gelüftet werden. So reichen zum Beispiel von Dezember bis Februar je fünf Minuten für eine Stoßlüftung, während die Lüftung in den Sommermonaten 30 Minuten betragen sollte. In Küche und Bad, wo jeden Tag viel Feuchtigkeit entsteht, sollte während des Lüftens die Tür zum Nachbarraum geschlossen bleiben.

Wohngesundheit: Luftfeuchtigkeit und CO2-Gehalt messen

Die meisten Menschen verlassen sich auf ihre Sinne, wenn es ums Lüften geht. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich von Geräten unterstützen lassen. Luftqualität-Messgeräte ermitteln CO2, Formaldehyd, Feinstaub und flüchtige organische Verbindungen in der Raumluft. Sie messen die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit.

Gütesiegel beachten, Schadstoffe vermeiden

Schon beim Kauf neuer Produkte können Kunden spätere Schadstoffe in der Raumluft vermeiden. Verschiedene Siegel helfen ihnen, die passenden Produkte zu finden. Dazu zählen etwa „Der Blaue Engel“ für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen, das „natureplus“-Siegel für nachhaltige Baustoffe und die „Euroblume“ für umwelt- und gesundheitsfreundliche Produkte.

Schadstoffe in der Raumluft: Ein Gutachten gibt Aufschluss

Bei gesundheitlichen Beschwerden kann zudem ein Schadstoff-Gutachten Aufschluss über die Luftqualität geben. Baubiologen untersuchen sowohl die Raumluft als auch die Hausstaubbelastung in den Räumen. So ein Gutachten kostet zwischen 250 und 600 Euro. Das Gutachten ist in älteren Häusern sinnvoll, wenn Senioren beispielsweise umfangreiche Sanierungen planen.

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