Soziale Netzwerke wie Facebook, Instagram & Co. werden von immer mehr Menschen genutzt. Welche Vorteile bieten die Plattformen im Internet für die Generation 65 plus?
Die Menschen in Deutschland werden immer älter. Doch mit zunehmenden Lebensjahren kann es Senioren schwerfallen, ihr Zuhause zu verlassen. Gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schnell sie ohne Kontakt nach außen vereinsamen. Gut, wer dann auch im höheren Alter mit Internet und Smartphone umgehen kann. Denn soziale Netzwerke erleichtern Senioren den Kontakt zur Außenwelt.
Noch vor wenigen Jahren waren ältere Menschen bei der Nutzung von Internet und Social Media zurückhaltend. Doch die Zahl der Senioren, die in einem sozialen Netzwerk angemeldet sind, wächst kontinuierlich. So waren im Jahr 2020 schon rund 29 Prozent der über 60-Jährigen mehrmals pro Woche auf Facebook & Co. unterwegs. Im Vorjahr waren es noch 23,2 Prozent.
Warum nutzen Senioren Social-Media-Plattformen im Internet?
Viele ältere Menschen haben erkannt, dass Internet und Smartphone ihnen die Möglichkeit bieten, jederzeit und überall Kontakte zu knüpfen. Die Kommunikation im Netz läuft häufig lockerer ab als bei einem persönlichen Kennenlernen. Statt sich also zu Hause einsam zu fühlen, nutzen Senioren soziale Netzwerke, um sich mit ihren Bekannten auszutauschen, Fotos zu teilen, neue Menschen kennenzulernen oder sich über Themen zu informieren, die sie interessant finden.
Welche sozialen Netzwerke gibt es?
Das größte und bekannteste soziale Netzwerk im Internet ist Facebook. Auch Twitter ist bereits seit vielen Jahren aktiv. In den vergangenen Jahren kamen mit Instagram, Snapchat und TicToc neue Plattformen hinzu, die sich in erster Linie an jüngere und junge Nutzer richten. Für den Austausch im beruflichen Bereich gibt es zudem Xing und LinkedIn. Plattformen wie Feierabend.de, Herbstzeit.de und Planetsenior.de sind speziell auf ältere Nutzer zugeschnitten.
Bin ich in sozialen Netzwerken für Senioren besser aufgehoben?
Nach wie vor ist Facebook das beliebteste Netzwerk in Deutschland. Nutzer aller Altersgruppen tauschen sich dort aus. Im Unterschied dazu richten sich Senioren-Netzwerke an ältere Menschen, die oft andere Interessen haben als die Jüngeren. Auf Senioren-Netzwerken müssen die Älteren so nicht erst lange nach Gleichgesinnten suchen. Zudem wollen viele ältere Menschen auch gerne neue Bekanntschaften schließen und die Personen auch mal in der realen Welt treffen. Auf Seniorenportalen gibt es deshalb häufig regionale Gruppen, in denen sich die Nutzer austauschen und auch verabreden können, etwa zum Stammtisch.
Sind soziale Netzwerke im Internet für die Partnersuche geeignet?
Natürlich besteht die Möglichkeit, dass Senioren beim Plaudern in einem sozialen Netzwerk eine Bekanntschaft machen und dass daraus mehr wird. Aber Vorsicht: Auch Kriminelle versuchen, sich durch romantische Nachrichten Vertrauen zu verschaffen und verlangen dann unter einem Vorwand Geld oder Kontodaten. Senioren sollten deshalb bei der Partnersuche auf sozialen Netzwerken sehr vorsichtig sein. Verdächtige Kontakte sollten sie blockieren und melden. Wer gezielt nach einem Partner sucht, ist bei speziellen Partnerbörsen im Internet besser aufgehoben. Auch hier gibt es mit Platinnetz.de und 50plus-treff.de Angebote für ältere Menschen.
Ist WhatsApp auch ein soziales Netzwerk?
Viele Internetnutzer zählen auch WhatsApp zu den sozialen Netzwerken. Im klassischen Sinne ist WhatsApp aber ein Messenger-Dienst. Die App ist auf den Smartphones vieler Senioren installiert. Per WhatsApp verschicken sie Nachrichten, chatten mit Verwandten und Bekannten oder versenden und empfangen Fotos.
Wie kommen Senioren in ein soziales Netzwerk rein?
Bei sozialen Netzwerken muss sich jeder Nutzer registrieren. Senioren, die sich mit Facebook, Herbstzeit und anderen Plattformen nicht auskennen, sollten gegebenenfalls jüngere Verwandte oder Freunde bitten, bei den ersten Schritten zu helfen. Bei der Anmeldung auf der Plattform erstellt jeder Nutzer ein Profil mit seinem Namen. Ein Foto sowie Angaben zu Hobbys oder Lebensumständen können dort ebenfalls hinzugefügt werden.
Sind die Daten von Senioren auf Facebook sicher?
Senioren, die Informationen auf Facebook teilen, müssen wissen, dass sich die Plattform über Werbung finanziert. Facebook lebt vom Verkauf der Nutzerdaten an Drittfirmen. Deshalb ist es wichtig, die Privatsphäre auf Facebook so einzustellen, dass nur eine ausgewählte Gruppe von Menschen die Beiträge sehen kann.
So schützen Senioren ihre Daten im Internet
Es gibt einige Regeln, die Senioren zum Schutz ihrer Daten im Internet beachten sollten, wenn sie auf sozialen Netzwerken unterwegs sind:
- Informationen sollten sie nur mit Menschen teilen, die sie auch persönlich kennen.
- Private Informationen sollten sie dort nicht teilen.
- Vor dem Hochladen von Fotos sollten sie sich bewusst sein, dass nicht jedes Bild für die Öffentlichkeit bestimmt ist.
- Plattformen wie Facebook & Co. sind kein rechtsfreier Raum, Beiträge sollten sachlich und fair formuliert werden.
- Neue Bekanntschaften sollten sie mit Bedacht auswählen und am besten nur mit Menschen befreundet sein, die sie auch persönlich kennen.