Hitze: So bleibt Ihr Kreislauf im Sommer stabil

Im Sommer steigen die Temperaturen schnell über die 30-Grad-Marke. Für das Herz-Kreislauf-System vieler älterer Menschen ist das eine große Belastung. Die hohen Temperaturen können bei ihnen zu Schwindel und Kreislaufproblemen führen. Diese Tipps helfen Senioren bei Hitze.

 

Einkaufen gehen, im Garten arbeiten, mit dem Fahrrad unterwegs sein – viele Senioren pflegen im Ruhestand einen aktiven Lebensstil. Doch hohe Temperaturen im Sommer können ihre Unternehmenslust bremsen, weil das Herz-Kreislauf-System überfordert ist. Kreislaufzusammenbrüche und Herzrhythmusstörungen sind die häufigsten Folgen. Der Ratgeber erklärt,

  • warum Hitze dem Kreislauf der älteren Menschen stärker zusetzt,
  • warum der Blutdruck bei Hitze niedrig ist,
  • wie wichtig ausreichend Flüssigkeit bei Schwindel und Kreislaufproblemen ist,
  • welche Getränke für Senioren im Sommer am besten sind.

Hitze: Warum sinkt der Blutdruck, wenn es heiß ist?

Bei hohen Temperaturen steigt unsere Körpertemperatur. Um sie zu senken, stellt das Gehirn alle Adern weit, damit das Blut in den Venen stärker abkühlt. Doch durch die weit gestellten Adern sinkt der Blutdruck und das Blut sackt in die Beine. Für das Herz vieler älterer Menschen ist es Schwerstarbeit, es von dort wieder hochzupumpen, um die Organe und das Gehirn mit genügend sauerstoffhaltigem Blut zu versorgen. Das kann zu gefährlichem Schwindel, Ohnmacht und Stürzen führen.

Warum schwitzen viele Senioren im Sommer weniger?

Bei vielen Rentnern gleicht das körpereigene Kühlsystem die Wärme schlechter aus. Zudem verringert sich mit zunehmendem Alter der Wassergehalt im Körper, weil die Muskeln schwinden und auch das Durstgefühl abnimmt. Flüssigkeitsmangel, Muskelkrämpfe und Kopfschmerzen können die Folge sein.

Was können Senioren tun, um Flüssigkeitsmangel bei Hitze zu vermeiden

An heißen Tagen ist viel trinken für Menschen in der zweiten Lebenshälfte die Basis für ihr Wohlergehen. Auch wenn im Alter das Durstgefühl nachlässt, sollten sie mindestens einen Liter Flüssigkeit mehr als normalerweise zu sich nehmen, empfiehlt das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Senioren mit Herzschwäche sollten zudem Rücksprache mit dem Arzt halten, um die genaue Trinkmenge an heißen Tagen festzulegen. Auch wenn Senioren weniger schwitzen als jüngere Menschen, verlieren sie an heißen Tagen dennoch mehr Wasser als sonst. Wird der Flüssigkeitsverlust nicht durch Trinken ausgeglichen, wird das Blut immer dickflüssiger und macht es dem Herzen schwer.

Welche Getränke eignen sich bei Hitze am besten?

Am besten Wasser, egal ob still oder sprudelnd. Auch Saftschorlen (1 Teil Saft, 3 Teile Wasser) und Kräutertees sind gute Durstlöscher an Sommertagen. Wer vergisst, regelmäßig zu trinken, sollte eine große Kanne mit Wasser oder Schorle gut sichtbar auf den Tisch stellen. So ist auch sichergestellt, dass die Getränke nicht zu kalt getrunken werden. Neben Getränken helfen auch Obst wie Wassermelonen und Gemüse wie Gurken, dass Senioren genügend Wasser zu sich zu nehmen. Tipp: Senioren verschätzen sich leicht bei der richtigen Trinkmenge. Ein guter Anhaltspunkt ist hier der Harndrang. Wer bei Hitze nicht zur Toilette muss, hat zu wenig getrunken.

Das können Senioren bei Hitze auch noch für ihre Gesundheit tun

Neben dem Trinken gibt es noch eine Reihe weiterer Tipps, mit denen ältere Menschen besser durch die heißen Tage kommen:

  • Leichtes Essen ist weniger belastend

Bei sommerlicher Hitze sollten ältere Menschen mehrere kleine Mahlzeiten essen und auf deftige, fettreiche Speisen verzichten. Diese belasten den Körper unnötig. Besser sind Gerichte, die leicht verdaut werden können, wie Salate oder kalte Suppen.

  • Körperliche Anstrengung am Mittag vermeiden

Eine der wichtigsten Tipps für Senioren lautet: Meiden Sie die Mittagshitze. Gartenarbeit oder Einkäufe sollten in die kühlen Morgen- oder Abendstunden verlegt werden, um den Körper vor Überhitzung zu schützen und keinen Sonnenbrand zu riskieren. Denn die Haut älterer Menschen ist besonders empfindlich und verbrennt schneller. Ein Grund, bei direkter Sonneneinstrahlung unbedingt einen Lichtschutzfaktor zu tragen. Experten empfehlen für das Gesicht eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 und für den Körper mit Lichtschutzfaktor 30.

  • Auf Medikamente achten

Viele Medikamente reagieren in Kombination mit hohen Temperaturen unterschiedlich. Ein Blick in den Beipackzettel verrät, ob die Präparate die Lichtempfindlichkeit der Haut steigern. Senioren sollten eine Dosierungsänderung unbedingt mit ihrem Arzt besprechen.

  • Keine sportlichen Höchstleistungen an heißen Tagen

Auf Sport müssen Senioren in der Regel im Sommer zwar nicht verzichten, aber sie sind gut beraten, in der Hitze nicht zu ehrgeizig zu sein und auf ihre Grenzen zu achten. Sportliche Höchstleistungen sollten sie auf kühlere Tage verschieben, denn Herz und Kreislauf sind durch die Hitze ohnehin schon stark beansprucht. Deshalb sollte das Sportpensum an heißen Sommertagen zurückgefahren und zwischendurch auch mal eine (Trink-)Pause eingelegt werden.

  •  Direkte Sonne meiden

Vor allem am Mittag und in den frühen Nachmittagsstunden ist die UV-Strahlung der Sonne besonders hoch. Häufig werden die Höchsttemperaturen erst gegen 17 Uhr erreicht. In dieser Zeit ist es ratsam, die direkte Sonne zu meiden und sich an einem schattigen Plätzchen aufzuhalten, um Kreislaufprobleme oder sogar einen Hitzschlag zu vermeiden.

  • Rechtzeitig abkühlen

Wem die Hitze zu sehr zusetzt, der sollte rechtzeitig für Abkühlung sorgen. Auf eiskalte Duschen oder Bäder sollten ältere Menschen aber verzichten. Sie belasten den Kreislauf, denn nach der Abkühlung heizt der Körper noch mehr auf, um sich den Temperaturen anzupassen. Die beste Erfrischung bringt ein kurzes Abduschen von Armen und Beinen mit Wasser in Zimmertemperatur. Auch ein nasser Waschlappen oder ein Fußbad bringen Abkühlung.

  •  Für guten Schlaf sorgen

Viele Senioren schlafen schlecht bei Hitze. Sie sollten auf warme Bettdecken verzichten. Häufig reicht zum Zudecken schon der Bettbezug. Auch eine Kühlflasche am Bettende wirkt erfrischend. Dafür wird eine Wärmflasche mit Wasser gefüllt, drei Stunden in den Kühlschrank gelegt und anschließend am Bettende verstaut.

  • Andere um Hilfe bitten

Trotz aller Vorkehrungen kann die Hitze Senioren überfordern. An heißen Tagen sollten sie sich deshalb nicht scheuen, jüngere Menschen in ihrer Umgebung um Hilfe zu bitten. Sie können zum Beispiel Einkäufe erledigen und sich darum kümmern, dass Senioren bei Hitze alles geregelt bekommen.

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