Digitale Helfer: Gesundheits-Apps für Senioren

An Termine erinnern, wichtige Daten auswerten oder ein gesundes Verhalten fördern – viele Smartphone-Apps unterstützen Senioren im Alltag. In einigen Fällen gibt sogar die Krankenkasse noch einen Zuschuss.

Gerade im Alter ist es wichtig, den Gesundheitszustand regelmäßig zu überprüfen. Denn je früher Sie Risikofaktoren erkennen, desto eher können Sie korrigierend eingreifen – häufig sogar noch ohne den Einsatz von Medikamenten. Viele Krankheiten lassen sich im Frühstadium noch mit veränderten Bewegungs- oder Verhaltensmustern in Schach halten.

Aber wie können Gesundheitsdaten auch ohne Arztbesuch regelmäßig gemessen und ausgewertet werden? Glücklicherweise gibt es dafür heutzutage viele Gesundheits-Apps für das Smartphone, sogenannte E-Health-Lösungen. Diese Programme werden auf dem Smartphone installiert und überwachen dann – häufig in Kombination mit kleinen Zusatzgeräten – die wichtigsten Körperfunktionen.

Zahlreiche E-Health-Lösungen stehen im App-Store von Apple und Android zum Download bereit. Doch Vorsicht: Nicht alle Gesundheits-Apps sind sinnvoll, einige sind auch unnütz oder schlicht überteuert. Wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Diese Typen von Gesundheits-Apps gibt es

Vom Langzeit-Pulsmessgerät über eine Blutzuckerwert-Überwachung bis zum Schrittzähler oder einer Schlafkontrolle bekommen Sie eine Vielzahl von Apps und Zusatzgeräten, die mit dem Smartphone gesteuert werden. Der Markt wächst rasant, nicht zuletzt aufgrund des technischen Fortschritts und des demografischen Wandels.

Am wichtigsten für Senioren sind sicherlich die medizinischen Apps. Diese dienen gezielt der Therapie oder Diagnose einer Erkrankung und helfen zum Beispiel beim Auswerten von Blutzuckerwerten oder legen eine elektronische Akte mit den Blutdruckwerten an. Wichtig bei medizinischen Apps: Sie müssen mit einem CE-Kennzeichen versehen sein. Das ist zwar noch kein Qualitätssiegel, aber das CE-Kennzeichen wird nur dann verliehen, wenn gesetzliche Mindestanforderungen von dem Gerät bzw. der Software erfüllt werden.

Als zweite Gruppe der Gesundheits-Apps haben sich Programme etabliert, die ein gesundheitsbewusstes Verhalten fördern. Dazu zählen zum Beispiel Fitnesstracker, die Ihre Schritte zählen. Es gibt aber auch viele Bewegungs- und Ernährungsberater, die mit Tipps oder kleinen Anreizen dafür sorgen, dass Sie Ihren Alltag gesundheitsfördernd gestalten.

In der dritten Kategorie finden sich Krankenkassen-Apps, die als Serviceangebot für die Mitglieder bereitgestellt werden. So wird die Online-Kommunikation mit der Versicherung erleichtert, außerdem hilft die Krankenkasse auf diesem Weg bei der Suche nach einem Spezialisten oder vereinfacht Ihnen beispielsweise die Änderung von Kontaktdaten.

Gesundheits-Apps: Krankenkassen übernehmen die Kosten

Für bestimmte kostenpflichtige Gesundheits-Apps übernehmen die Krankenkassen auch die Kosten. Die „digitalen Gesundheitsanwendungen“ (DiGA) sind in einem eigenen Verzeichnis gelistet und jeweils für ganz bestimmte Einsatzbereiche programmiert. So gibt es digitale Helfer bei Rückenbeschwerden, Tinnitus, Angststörungen oder Migräne.  Sofern die Apps vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf Datensicherheit, Datenschutz und Funktionalität geprüft worden sind, können die Krankenkassen die Kosten übernehmen. Voraussetzung ist eine begründete Diagnose und dass Ihr Arzt die Gesundheits-App auch verordnet. Eine Liste der geprüften Gesundheits-Apps finden Sie hier: https://diga.bfarm.de/de.  

Falls Sie Gesundheits-Apps nutzen, die nicht in der DiGA-Liste verzeichnet sind, sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt zu Rate ziehen. Der medizinische Nutzen ist nämlich nicht immer gewährleistet, im Ernstfall kann aufgrund falscher Werte oder Diagnosen sogar eine Fehleinschätzung die Folge sein.

Darauf müssen Sie bei der Wahl einer Gesundheits-App achten:

  1. Leichte Bedienung! Vor allem ungeübte Smartphone-Nutzer können von einer App mit zu vielen Funktionen schnell überfordert sein. Probieren Sie ruhig verschiedene Apps aus und wählen Sie dann das Programm, mit dem Sie am besten zurechtkommen.
  2. Die Herkunft der App! Wird das Programm von einer medizinischen Gruppe oder einem wissenschaftlichen Institut herausgegeben? Oder steht ein Pharmaunternehmen hinter dem Produkt? Kostenlose Apps finanzieren sich häufig über Datenhandel oder Werbung, manchmal können auch Sponsorenprodukte eingeblendet werden.
  3. Eine Datenausgabe für den Arzt! Wenn Sie Ihre Daten sammeln, sollten die Informationen auch richtig ausgewertet werden, am besten von Ihrem Arzt. Das gelingt aber nur dann, wenn die Daten auch schnell und leicht übermittelt werden können. Die App sollte deshalb auch Möglichkeiten einer automatisierten Datenübertragung bereitstellen.
  4. Vertrauenswürdige Informationen! Stimmen die von der App gesammelten Werte, sind die Daten plausibel? Gibt es zum Beispiel große Unterschiede zu den vom Arzt gemessenen Werten, sind die von der App gemessenen Daten wahrscheinlich nicht zuverlässig. Leider gibt es immer noch große Qualitäts-Unterschiede zwischen einzelnen Gesundheits-Apps, weshalb Sie ruhig verschiedene Anbieter ausprobieren sollten.
  5.  

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