Ein gesunder Schlaf ist wichtig, egal ob für Kinder oder Senioren. Aber im Alter verändern sich Körper und Liegegewohnheiten. Höchste Zeit also, sich Matratzen und Lattenroste einmal genauer anzusehen.
Matratzen und Lattenroste müssen auf Senioren abgestimmt sein
Bei durchschnittlich acht Stunden Schlaf während eines 24-Stunden-Tages verbringen Menschen rund ein Drittel ihres Lebens im Bett. Da versteht es sich von selbst, dass Lattenroste, Bettgestelle und Matratzen perfekt auf den Körper des Schlafenden zugeschnitten sein sollten. Vor allem ältere Menschen sollten ihre Schlafstätte genau aussuchen und für die Nacht zubereiten, damit sie am nächsten Morgen fit uns ausgeruht in den Tag starten können.
Viele Senioren nutzen jedoch ältere Betten mit durchgelegenen Matratzen oder gebrochenen Lattenrosten. Diese können den Körper nicht mehr richtig stützen. Die Folge: Verspannungen im Nacken, oder sogar Schmerzen an der Wirbelsäule. Viele fühlen sich am Morgen wie gerädert.
Aber worauf müssen Senioren achten? Was macht eine hochwertige Matratze aus? Welcher Härtegrad ist der richtige? In diesem Ratgeber finden Sie Tipps und Hinweise für einen traumhaften Schlaf.
Die Matratze ist nur ein Teil des Betts
Zunächst einmal ist wichtig zu verstehen, dass die Matratze nur ein Teil im Gesamtsystem Schlafstätte ist. Wichtig ist auch ein stabiles und unterstützendes Bettgestell, das die Unterfederung hält. Diese kann ein traditioneller Lattenrost sein, oder eine Box, die wie eine Matratze einen Kern aus Spiralfedern enthält.
Egal, für welche Variante Sie sich entscheiden, für einen erholsamen Schlaf sollte das Bett:
- im Schlaf eine gerade Wirbelsäule in Seitenlage ermöglichen,
- in der Rückenlage eine natürliche Krümmung der Wirbelsäule unterstützen,
- den Druck gleichmäßig auf den gesamten Körper verteilen,
- die Entspannung der Muskulatur ermöglichen und
- ein tiefes Einsinken der Schulter bei gleichzeitig fester Unterstützung des Beckens gewähren.
Trotz aller gesundheitlichen Ansprüche gilt aber auch beim Bett: Wer sich wirklich wohl fühlen möchte im Schlafzimmer, sollte auch auf die optischen Merkmale achten. Schließlich wirkt sich das Gesamtbild entscheidend auf das Schlafzimmer-Ambiente aus. Das Auge schläft hier gewissermaßen mit und beeinflusst Ihre Stimmung erheblich. Deshalb hier noch einmal zur Erinnerung: Sie verbringen rund ein Drittel Ihres Lebens in Ihrem Schlafzimmer, da sollte der Raum zu Ihren Lieblingsplätzen gehören und auch liebevoll eingerichtet sein – inklusive einer genau abgestimmten Matratze.
Worauf müssen Senioren achten bei Matratzen und Lattenrosten?
Wir haben hier die wichtigsten Fragen und Antworten für einen gesunden Schlaf im Alter zusammengestellt:
Gibt es für Senioren spezielle Betten und Matratzen?
In der Werbung werden oft spezielle Seniorenbetten beworben, dies sind aber eigentlich ganz normale Betten, die meistens nur eine besonders hohe Liegefläche verbunden mit elektrischen Komfortfunktionen bieten. Davon abgesehen gibt es noch Pflegebetten, die für die medizinische Versorgung ausgerichtet sind. Für die meisten Senioren ist ein Pflegebett völlig übertrieben, viel zu teuer und zudem nicht passend für die Schlafzimmereinrichtung. Wie schon gesagt: Das Schlafzimmer soll ein gerne aufgesuchter Lieblingsplatz sein!
Was das Bettgestell selbst angeht, sollte dies für Senioren besonders hoch sein. Handelsübliche Betten bieten meist eine Liegeflächenhöhe von 40 bis 50 Zentimeter. Da im Alter aber das Aufstehen und Hinsetzen immer schwerer fällt, wird für Senioren eine Höhe von rund 60 Zentimetern empfohlen. Die in den vergangenen Jahren beliebter gewordenen Boxspringbetten werden von vielen Schlafexperten kritisch gesehen, weil sie die wichtige Luftzirkulation unter der Matratze einschränken. Der Mensch schwitzt in der Nacht nämlich immer stark, weshalb Bett und Bettzeug am Morgen immer gut gelüftet werden sollten. Dies gelingt beim Boxspringbett nicht so gut. Außerdem bietet ein Boxspringbett meist nur wenige Möglichkeiten für Extra-Komfortfunktionen.
Worauf sollten Senioren beim Kauf einer neuen Matratze achten?
Der Fachhandel bietet verschiedene Matratzenarten an. Die bekanntesten sind:
- Federkernmatratze: Viele kleine Stahlfedern im Inneren verleihen der Schlafunterlage Punktelastizität und Rückstellungskraft.
- Kaltschaummatratze: Das eingesetzte Material Polyurethan ist sehr punktelastisch und passt sich Körper bzw. Lattenrost bestens an. Anders als der Name vermuten lässt, bieten Kaltschaummatratzen eine sehr gute Wärmeisolation!
- Gelschaummatratze: Die Kombination aus Schaum und Polyurethan bietet eine perfekte Druckentlastung und eine hohe Atmungsaktivität.)
- Viscoschaummatratze (Die Oberfläche dieser Matratze reagiert auf Druck und Wärme. Körperwärme und -gewicht bestimmen also, wo und wie tief der Schläfer einsinkt.
- Latexmatratze: Eine besonders weiche Oberfläche umschmeichelt den Schläfer, allerdings verlangt das Material nach mehr Pflege als eine Federkernmatratze.
Welche dieser Matratzenarten die richtige für Sie ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Zu jeder einzelnen Sparte gibt es gute und schlechte Produkte, außerdem sind Menschen verschieden – und haben auch verschiedene Vorlieben. Die Auswahl der richtigen Matratze hängt nämlich auch von den Schlafgewohnheiten ab. Wer gerne auf der Seite liegt, sollte die Matratze nicht zu hart wählen, damit die Wirbelsäule kein S bildet in der Nacht. Bauch- und Rückenschläfer können hingegen einen leicht festeren Härtegrad wählen.
Welche Matratze muss für welchen Lattenrost verwendet werden?
Ein gutes Seniorenbett bildet ein individuell abgestimmtes Bettsystem, in dem die Matratze eine entscheidende Aufgabe übernimmt. Ihre positive Wirkung hängt allerdings von einer passenden Umgebung und insbesondere einem passenden und idealerweise verstellbaren Lattenrost ab, ohne den eine persönliche Anpassung nicht möglich ist. Dieser sollte über Federleisten verfügen, die zumindest in dem wichtigen Bereich von Becken bis Schulter einzeln in ihrer Härte verändert werden können.
Bei körperlichen Einschränkungen oder Beschwerden stellt ein elektrischer Lattenrost oft eine nützliche Hilfe dar, die ihren Nutzern nicht nur eine komfortable Haltung bei Tätigkeiten im Bett – vom Fernsehen über das Lesen bis zum Essen – ermöglicht, sondern ebenfalls den Alltag erleichtert. Er kann erheblich dazu beitragen, einfache Handlungen wie das Aufstehen oder Hinlegen zu unterstützen, indem er sowohl die Rückenposition wie die Einstiegshöhe verändert.
Viele Senioren empfinden die relativ niedrige Höhe normaler Betten als hinderlich, weil sie eine starke Beugung der Beine und des Oberkörpers erfordern. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich eine Seniorenmatratze unbedingt für die Kombination mit einem elektrischen Lattenrost eignen muss. Ist dies nicht der Fall, verursacht die hohe mechanische Belastung in den einzelnen Teilbereichen rasch irreparable Schäden am Material, die sich erheblich auf den Schlafkomfort auswirken. Diese Voraussetzung gilt ebenfalls für eine Pflegematratze, die sich durch ihre spezielle Struktur und Oberfläche auszeichnet.
Welche elektrischen Extras für das Seniorenbett sind sinnvoll?
Zu den bekanntesten elektrischen Extras gehört sich der motorisierte Lattenrost. Dieser bietet einen sehr hohen Komfort, vor allem dann, wenn Sie zum Beispiel gerne im Bett lesen. Auf Knopfdruck können Sie Rücken und Kopf in eine bequeme Leseposition bringen. Zum Schlafen wird der Lattenrost wieder in die Waagerechte gefahren.
Übrigens kann auch das Fußteil häufig individuell angehoben werden, was zum Beispiel nach einer längeren Wanderung häufig sehr angenehm sein kann. Zu weiteren elektrischen Extras, die durchaus sinnvoll sein können, gehören auch betteigene Leseleuchten, Radiogeräte oder Ablageplatten. Auf diese kostspieligen Extras können Sie aber meist verzichten und stattdessen je nach Bedarf einzelne Produkte wie zum Beispiel Leselampen auf den Nachttisch stellen.